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Wenn es schwer fällt, Ziele zu formulieren - Zielformulierung auf der Haltungsebene

Veränderungen so angehen, dass sie gelingen können

Wenn man etwas ändern möchte, dann durchläuft man in der Regel folgende Stufen:

  1. Sorglosigkeit
  2. Bewusstwerdung
  3. Vorbereitung
  4. Handlung
  5. Aufrechterhaltung
  6. Andauernde Aufrechterhaltung

Für das Formulieren der Ziele ist die dritte Stufe relevant, die Vorbereitung.

Vorbereitung

Viele sind der Meinung, dass Veränderungen nur mit gut formulierten Zielen gelingen kann.

Modelle für Zielformulierungen gibt es viele:

  • AROMA (A = Aussagefähigkeit; R = Realistisch; O = Objektiv: M = Messbar; A = Annehmbar)
  • SMART(S = Specific; M = Measurable; A = Achievable; R = Reasonable; T = Time-bound))
  • PURE (P = Positiv formuliert; U = Verstanden; R = Realistisch; E = Ethisch)

Dabei können Ziele auf unterschiedlichen Ebenen formuliert werden:

  • Erlebnisebene
  • Verhaltenebene
  • Haltungebene

Ebenen

Ergebnisebene

Wenn wir das Ergebnis im Fokus haben, dann beschreiben wir als erstes das Ziel, welches wir erreichen möchte. Beispiel: Resilienz gegenüber Stress.

Verhaltensebene

Auf der Verhaltensebene zerlegen wir dieses Ziel in konkrete Handlungen. Beispiel:

  • Das Einrichten einer Entspannungsecke im Wohnbereich.
  • Das Nutzen einer App für Meditationen.
  • Das Notieren der Gedanken in einem Notizbuch.
  • Der wöchentliche Austausch mit Freunden darüber, wie es einem gerade geht.

Ziele auf der Verhaltensebene zu definiere erfordert es, dass diese

  • spezifisch,
  • messbar,
  • attraktiv,
  • realistisch und
  • terminiert sind.
Zielformulierung

Eine Zielformulierung auf der Verhaltensebene könnte spezifisch wie folgt lauten:

Mit der Smartphone-App meditiere ich dreimal pro Woche um 6 Uhr in meiner Entspannungsecke und tausche mich jeden Mittwochabend mit meinen Freunden aus, um meine Resilienz zu stärken.

Mit einer spezifischen Zielformulierug steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses Ziel erreichen!

Fage Zielformulierung

Ein fages unspezifisches Ziel könhte wie folgt lauten: Dieses Jahr mache ich Entspannungsübungen um resilienter zu werden.

Man merkt ganz deutlich den Unterschied. Die spezifische Formulierung ist konkret. Die fage Formulierung ist unkonkret. Nur konkrete Ziele bieten einen roten Faden, an dem man sich orientieren kann, um wirklcih etwas zu verändern.

Haltungsebene

Ziele können allerdings auch auf der Haltungsebene definiert werden. Dieser Ansatz ist noch recht jung.

Die Möglichkeit der Definition auf der Haltungsebene soll dabei nicht als Gegensatz zur Formulierung auf der Verhaltensebene gesehen werden, sondern als Ergänzung.

Spezifische Ziele sind dann besonders hilfreich, wenn wir bereits Klarheit und einen starken Willen entwickelt haben. Wir sind fest entschlossen, dass Ziel tatsächlich zu verfolgen.

Wenn

  • die Entschlossenheit aber noch nicht da ist oder
  • verschiedene Ziele miteinander in Konflikt stehen,

lohnt sich der Blick auf die Haltungsebene!

Die Haltungsebene hilft dabei, uns diese inneren Konflikte bewusst zu machen und einen Raum zu öffnen in dem Entschlossenheit entstehen kann.

Zielformulierung auf der Haltungsebene

Die auf der Haltungsebene formulierten Ziele sind weniger spezifisch. Dafür sprechen sie uns mehr als Person im Ganzen an.

Anstatt ein konkretes Ziel zu formulieren bauen wir eine innere Einststellung auf. Diese Einstellung unterstüzt uns darin, dass Ziel erreichen zu können. So werden indirekt auch unbewusste Bedürfnisse miteinbezogen.

Beispiel:

  1. Du wünschst dir, resilient mit Stress umzugehen. Du möchtest dir Ruhe gönnen.
  2. Gleichzeitig hast du aber auch das unbewusste Bedürfniss, dich beruflich in eine bestimmte Richtung weiterzuentwickeln und voranzukommen.

Diese beiden Bedürfnisse funken einander höchstwahrschlich öfter einmal dazwischen. Du magst weniger Stress. Beruflich vorankommen und Weiterentwicklung bedeuten aber in der Regel Stress, weil sie Zusatzarbeit bedeutet.

Selbstregulation und Selbstkontrolle
Selbstkontrolle

Wenn Unbewusstes vom Verstand unterdrückt wird, spricht man von Selbstkontrolle. Eine gezielte Absicht wird dabei gegen unbwusste Impulse, Bedürfnisse und Wünsche durchgesetzt.

Das kann kurzfristig funktionieren, ist allerdings dauerhaft sehr anstrengend und energieaufwendig. Daher hält es meist nicht lange an.

Selbstregulation

Ein innerer psychischer Prozess, der den bewussten Verstand und unbewusste Impulse zusammen bringt ist die Selbstregulation. Dabei werden alle wichtigen Gefühle, Einstellungen und Werte berücksichtig und mit den eigenen Zielen in Einklang gebracht. Wenn das gelingt, können wir authentisch handeln. Wir können Ziele setzten und sie verfolgen. Das erhöht die Selbstbestimmung die von innen heraus motiviert und zum Handeln bewegt.

Unterschied zwischen Selbstkontrolle und Selbstregulation.

Um innere Konflikte zwischen Verstand und Unbewusstem aufzudecken ist eine achtsame Haltung entscheidend. Wir können sie an Körpersignalen wahrnehmen, wie einem mullmigen Gefühl. Bemerke ich ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken mir jeden zweiten Abend eine Stunde für mich und meine Entspannungspraxis einzuräumen, zeigt mein Körper mir womöglich, dass ein Konflikt zwischen Bewusstem und Unbewusstem da ist.

Anstatt das Ziel blind mit Selbstkontrolle zu verfolgen, kann ich eine Haltung finden, mit der ich durch diesen Prozess gehe. Dafür kann ich mir ein Bild suchen, welches ein starkes positives Gefühl in mir auslöst. Das kann ein Foto sein oder einfach ein Bild, dass ich mir vorstelle. Visuelles eignet sich gut, weil es uns auf verschiedenen Ebenen ganzheitlich anspricht und als Erinnerungsstütze dienen kann.

Beispiel:

  1. Bild: Ich habe mich für ein Bild entschieden, dass ich aufgenommen habe, nachdem ich das erste Mal im Wohnmobil alleine in Spanien auf einem Stellplatz abseits der Zivilisation inmitten der Natur übernachtete und mit einem sehr guten Gefühl am Morgen frühstückte.
  2. Haltungsziel: Ob die Sonne scheint und ich auf einem sicheren Campingplatz stehe oder der Wind weht und ich inmitten der Natur campe: Ich fühle mich stabil und sicher aufgrund meiner eigenen Kraft und Energie.

Man kann sich ein solches Bild

  • gedanklich vorstellen,
  • es irgendwo real platzieren oder
  • als Hintergrund in seinem Smartphone verwenden.

Im Gegensatz zu einem Ergebnisziel oder einem spezifisch formulierten Verhaltensziel bekomme ich durch das Haltungsziel die innere Einstellung und Motivation auf meine Befürnisse zu achten.

Das Haltungsziel

“Ob die Sonne scheint und ich auf einem sicheren Campingplatz stehe oder der Wind weht und ich inmitten der Natur campe: Ich fühle mich stabil und sicher aufgrund meiner eigenen Kraft und Energie.”

hilft mir dabei auf meine unbewussten Bedürfnisse zu achten.

Beispielsweise sorge ich dafür mich beruflich weiterzuentwickeln und dafür die notwendige Zeit und Technik für die Arbeit zur Verfügung zu haben. Gleichzeitig verfolge ich das Ziel, resilient mit Stress umzugehen und sorge für Entspannung in einer schönen Umgebung.

Die Forschung zu Haltungszielen zeigt, dass diese im Vergleich zu spezifischen Zielen die Bindung an ein Ziel stärkt. Man identifiziert sich stärker mit dem Ziel! Ein solches Ziel erhöht die erlebte Selbstbestimmung.

Daher sind Haltungsziele eine gute Ergänzung, wenn wir Ziele verfolgen wollen, diese aber noch nicht genau spezifiziern können.

Impressum

Dimna Di
Condado de Alhama
Bulevar de Los Naranjos
Penthouse Block 14
50049 Alhama de Murcia
Spain
E-Mail: mail At dimna.de

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